De Phazz

In den ersten Jahren des aktuellen Jahrtausends hatte das Lounge-Jazz-Projekt De-Phazz des Sample-Architekten Pit Baumgartner sein großes Coming-out. Facebook und Spotify waren noch nicht erfunden. Von Krisenstimmung keine Spur. Wenn es einer Band gelungen ist, den perfekten Soundtrack dieser optimistischen Zeit zu schaffen, dann De-Phazz aus Heidelberg. Ihre Musik erklang in jeder Cocktailbar, erschien auf Samplern wie „Cafe Del Mar“, den jeder als „hip“ geltende Mensch in seinem CD-Regal (und nicht auf seinem Handy) hatte. De-Phazz’ Erfolg basiert auf einer perfekten Mischung aus elektronischem Sounddesign und alten Jazz-, Soul- und Latin-Klangbeigaben. Modern und alt. Süß, aber auch ein wenig herb. Gerührt, aber nicht geschüttelt. Musik wie ein Sturm im Cocktailglas.

Nachdem es ein wenig ruhig wurde um die Band, die bis dato über eine halbe Million Tonträger verkauft hat, startet sie kurz vor ihrem 25. Bandjubiläum noch einmal durch. Die Band um Sounddesigner Pit Baumgartner, Sänger Karl Friersen und Sängerin Pat Appleton hat das neue Album „Jelly Banquet“ am Start und bringt den Trammplatz mit den besten Hits der goldenen Jahre zum eleganten Mitswingen. Aus dem einstigen DJ-Projekt aus der Retorte ist eine gereifte Soul-Funk-Band mit nervenkitzelnder Live-Dynamik geworden. Elektronisch knurpselt und knistert es nur noch im Hintergrund. Die Show schmeißen Sängerin Appleton und Sänger Karl Friesen, die beide in der De-Phazz-Pause erfolgreiche Solo-Karrieren hinlegten. Sie können sich dabei auf eine Band verlassen, die locker und auf den Punkt von Bossa zu Soul, von Mambo zu Funk überleitet. Und die selbst bei süßlich anmutenden Latin-Songs wie dem großen Hit „The Mambo Craze“ mit noblem Understatement und viel Selbstironie Ecken und Kanten einbaut.

Freuen wir uns also bei enercity swinging hannover auf eine mitreißende Show, gespickt mit Hits wie „Cut The Jazz“, „Something Special“ oder „Jim The Jin“. Der perfekte Soundtrack zum Spätsommer.